Heavy Rain

Heavy Rain - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  01.03.2010

Ich dachte, ich hab schon ALLES gespielt,....

...aber dann belehrt mich HR doch eines besseren ! Ich spiele seit 20 jahren alles mögliche, was es an games gibt, doch ich kann mich kaum erinnern, dass mich ein spiel so beschäftigt und begeistert hat wie HR. Ja, die steuerung ist teilweise etwas hakelig beim laufen, und ja, es gibt den einen oder anderen tearing-effekt - aber das ist bei dem spiel sowas von egal, glaubt mir. Die story und die art und weise der präsentation (grafik, sound, dialoge) werden euch sofort in den bann ziehen. Und wenn ihr selbst vielleicht kinder habt, wird es euch umso mehr emotional aufwühlen...

Also, respekt und dank an die entwickler für dieses fantastische (spiel-)erlebnis !

So, jetzt wirds zum 2.mal gespielt, mal sehen, was alles anders wird :-)

  01.03.2010

Talfahrt in menschliche Abgründe


Eines gleich vorweg:
Wer mit Fahrenheit - dem inoffiziellen Vorgänger - nichts anfangen konnte, kann diese Zeilen gleich überspringen. Wer Shenmue 1 oder 2 nicht sonderlich mochte, auch. Für Freunde von Fahrenheit ist dieser Titel, der den Vorgänger in vielen Punkten noch übertrifft, ein Pflichtkauf.
Ein rätselhafter Killer, der Origami-Killer, lehrt die Stadt das Fürchten. Die Polizei tappt im Dunkel. Es fehlen konkrete Hinweise und wieder ist ein weiteres Opfer verschwunden. Spannungsgeladen, nervenzerfetzend und zeitgetrieben begeben sich vier Personen, die zueinander in keinem Verhältnis stehen, auf die Suche nach dem Opfer. Hierbei werden sie mit ihren eigenen inneren konkurrierenden psychischen Instanzen konfrontiert durch die Frage: Wieviel würden sie geben, um jemanden, den sie lieben, zu retten?
Sie spielen alle vier Hauptrollen in diesem Psychothriller, der so viele verschiedene Facetten in sich trägt und einen Gefühlsbogen spannt, der seines gleichen sucht. Anleihen zu beispielsweise Schweigen der Lämmer, CSI, Sieben und natürlich Saw sind unverkennbar. Und wie bereits 2005 bei Fahrenheit die Konfrontation mit den psychischen Instanzen des abwägenden Ich`s (Persönlichkeit), Über-Ich (Gewissen) und dem Es (Summe aller Triebe) und dessen verzweifelter Kampf im Zuge der Angstbewältigung im Vordergrund stehen, durchleben alle vier Personen ihren individuellen Psychotrip. Auch bei Heavy Rain wird die einzigartige Atmosphäre durch meisterhafte, filmreife Kamerawinkel und Parallelbilder in Szene gesetzt. Allerdings fehlen jetzt eine Lebensenergieanzeige. Entweder wird diese direkt an der Person durch Mimik und Gestik ablesbar oder der Bildschirmrand verfärbt sich rot, wenn man beispielsweise durch einen scherbengepflasterten Schacht kriecht.

Pluspunkte:

- 10-15 Stunden Psycho-Horror-Thriller-Krimi vom Feinsten für das erste Durchspielen
- höchster Wiederspielwert
- toller Spannungsaufbau, es beginnt idyllisch und durch alltägliche fürsorgliche Aufgaben wird eine enge Bindung zu den Personen aufgebaut (mit den Kindern spielen, Einkauftüten tragen, etc.)
- Aktion-Reaktions-Prinzip: laut Entwickler hat jede Aktion (auch die nicht ausgeführte)seine unmittelbaren Konsequenzen
- die Entscheidungen beeinlussen die Entwicklung des Ausganges - in welchem Maß, kann ich erst nach dem zweiten durchspielen genau sagen, aber genau das erhöht den Wiederspielwert enorm, da man wissen will, was wäre passiert, wenn ich diese Person gerettet hätte oder jener anders begegnet wäre
- insgesammt ist die Grafik sehr gut gelungen. Optische Highlights wie ein Friedhof, ein Einkaufsladen und eine mystisch eingerichtete Wohnung laden zum Staunen ein, hingegen vielerorts die Texturen mehr Abwechslung vertragen hätten können...aber beispielsweise sieht ein Polizeirevier halt steril aus
- die Gesichtstexturen sind sehr glaubhaft und meist wirkt die Ausstrahlung der Personen den Umständen entsprechend gelungen (nachdenkliche Stirnfalten, zornige Lippen, gutmütige, treue, traurige Augen in fein modellierten Gesichtern)
- völlig unverkrampft gehen die französischen Entwickler mit Themen wie beispielsweise Erotik (gerade in Videospielen immer noch ein Dorn im Auge der Gesetzeshüter), Tod, Depressionen und Zwangsneurosen um
- diesbezüglich trägt die meist sehr gut gelungene Sprachausgabe der vielen Personen im Zuge der oscarreifen Inzenierung sehr bei
- die musikalische Untermalung ist situativ sehr gelungen (ruhige, melancholische Klaviermusik unterstreicht Frustmomente ebenso wie aufpeitschende Orchester-Schnellrythmen in Stresssituationen)
- die Steuerung ist (um es postiv zu formulieren) äußerst mutig und wiederum auch situativ gelungen, denn anstrendende Handlungen sind tatsächlich mit anstrengender Fingerakrobatik (z.T. 3-4 Tasten auf einmal gedrückt halten) verbunden...ein im Arm eingeschlafenes Baby bleibt auch nur schlafend, wenn ihr es ganz behutsam mit dem Stick in den Kinderwagen legt, ansonsten wacht es wieder auf, schreit und ihr müsst die Prozedur des Wiegens wiederholen, ehe ihr erneut versucht, es ganz sachte einzubetten
- in diesem Spiel stehen eindeutig unverzerrte und ungeschönte Alltäglichkeiten im Vordergrund, die einzelnd gesehen zwar langweilig wirken, aber in der Summe der Glaubwürdigkeit des Gesamtwerks einen unblaublichen Gefühlsbonus ausstrahlen...kein scheinheiliges, gelecktes amerikanisches Hochglanzkino, stattdessen eine bedrückte, melancholische, schizophrene, aber meist WAHRE, ECHTE und glaubhafte Gefühlswelt, die die vielen Seelenkerne der Protagonisten unvergleichbar in Szene setzt
- geschickte und kluge Verquickung der Storyelemente der vier Einzelschicksaale
- Steuerung ist ausgereifter als bei Fahrenheit, bleibt für mich allerdings der größte Schwachpunkt des Spiels
- die sonst übliche Spielelogik wird ausgehebelt: Ist eine Person tot, so ist sie es und ihr könnt nicht noch einmal mit ihr am letzten Speicherpunkt beginnen, was wie obig beschrieben den Wiederspielwert enorm steigert
- Zusatzinhalte, welche die Vorgeschichte der Figuren beleuchten, soll es geben
- glaubwürdige Wendungen und ein überraschendes Ende
- Regen nicht nur gelungenes Stilmittel

Minuspunkte:

- ja die Steurung: Ihr steuert die Figur nicht direkt über den Analogstick, stattdessen schaut ihr in eine Richtung und drückt dann die Schultertaste, damit die Figur geht oder situativ auch in diese Richtung läuft..wäre alles nicht schlimm, aber manchmal ist die Steuerung so zickig, dass eure Figur aufgrund der Architektur des Raumes und der Kameraeinstellung nicht mal in die blickende Richtung läuft und stattdessen, da ihr intuitiv mit dem Analogstick gegenansteuert wie ein Besoffener hin und her pendelt...und da mir das selbt nach einmaligen Durchspielen also ca 12 Stunden Spielzeit selten, aber immer noch passiert, kann ich diese Steuerung nicht gut heißen
- zuzüglich ist manchmal nicht klar, wenn ein Bildwechsel erfolgt ist, ob ihr nun die eingeschlagene Richtung beibehalten oder die entgegengesetzte ansteuern sollt (gerade der Schacht war sehr nervig, da ihr da z.T.drei Richtungen habt und euch fragt, welcher Richtung hat sich die Figur jetzt eigentlich zubewegt..da hilft die Logik ein Streichholz anzuzünden, um den Windstoß (Ausgang) auszumachen nicht wirklich weiter, da ich Windwechsel erlebte, die scheinbar einer höheren Logik bedürfen oder durch den Bildschirmwechsel für Verwirrung sorgten
- zu viele Quick-Time-Drück-Sequenzen; und noch schlimmer: teilweise ewig lang, um wirklich eine Erfolgstrophäe freizuspielen
- warum kann man nicht shenmue-like wenigstens die Kampfszenen direkter Steuern ?
- warum sind die auf einer Kreisbahn laufenden auswählbaren Antworten erstens so klein und zweiten teilweise im Hintergrund verschwindend? Das wird desshalb zum Problem, da ihr nur eine bestimmte Antwortzeit habt; ansonsten entscheidet die Figur bzw.das Programm
- teilweise Logikfehler: ein hinkender Schwerverletzter entkommt niemals einem rennenden Cop, nur weil dieser durch einige Passanten blockiert wird. Ebenso entkommt ein angeschlagender Schwerverletzter einer Horde von Polizisten nicht, nur weil er sich von einem Haus rückwärtig fallend hinabstürzt, um nach diesem Sturz danach voller Tatendrang einen Taxifahrer aus dem Taxi zu werfen und zu fliehen...im zweiten Falle sind möglicherweise die Wege der Todesangst und des Selbsterhaltungstriebes unergründbar
- ich persönlich hätte mit bestimmten Personen lieber länger gespielt, ehe der Figurenwechsel den Handlungswechsel einleitet...die Stimme des FBI-Profilers gefällt mir bis jetzt nicht (das gleicht auch nicht die genial in Szene gesetzte Technikausrüstung aus), so dass ich lieber länger mit der Fotografin oder dem freundlichen Detektiv gespielt hätte
- manche klanglichen Emotionen wie z.B.weinen oder das aggressive Temperament des FBI-Profilers wirken äußerst gekünzelt
- der sogenannte "Uncanny Valley"-Effekt lässt manche Gesichter z.T. steril und leblos wirken, teilweise blicken die Augen durch einen durch
- für Hardcore-Zocker ist das Spiel definitiv zu einfach

Schlussbilanz:
Aufgrund der Steuerung hätte ich dem Spiel normalerweise 4 Sterne ausgesprochen. Rein logisch betrachtet ist mein Urteil (5 Sterne) ebenso wenig normal wie das Spiel selbst. Warum ich dem Spiel trotzdem uneingeschränkt in seiner Gesamtheit 5 Sterne ausspreche, bleibt für mich selbst ein ähnliches Rätsel wie die Analyse darüber, womit die Macher es geschafft haben, ein derartig tiefgreifendes, athmosphäres und einzigartiges Kunstwerk zu erschaffen. Vermutlich in einer beinahe perfekten Verquickung von Logik und Trieb, von Gewissen und Logik, von Gewissen und Reibung am Aggressionstrieb - genährt durch tiefe Frustration, die in keinem Spiel bisher besser dargestellt wurden. Aber nach wie vor seien alle gewarnt, die durch das Quick-Time-Gehämmere, was vielerorts schon eine Plage ist, genervt sind. Alle, die die Machart von Shenmue oder Fahrenheit zu schätzen wissen, erleben hier beste Unterhaltung - wer diese beiden Titel nicht kennt und offen für ein ganz neues Spielerlebnis ist, sollte auch unbedingt zugreifen.

Grafik: 8,4 von 10
Musik: 9,1 von 10
Spielspaß: 8,8 von 10
Einmaligkeitfaktor: 10 von 10
(für Fahrenheit und Shenmue nicht Kundige)
Wiederspielwert: 10 von 10

So, auf geht`s in die nächste Runde!

  01.03.2010

Spiel(film) des Jahres!!!

Seit über 20 Jahren spiele ich nun Computer und Videospiele (am liebsten Adventure-Games).
Aber es gab höchstens noch 2-3 Momente in denen mich ein Spiel so begeistert hat wie Heavy Rain.
Ich glaube, sollte ALAN WAKE jemals erscheinen, und doppelt so gut sein wie es erwartet wird, ist es trotzdem unmöglich Heavy Rain zu toppen.

  01.03.2010

Einfach TOP!

Habe das Spiel seit Freitag zuhause.
Habe es gestern das erste mal durchgespielt und kann nur sage, Super!
Schon lange hat mich kein Spiel so in den Bann gezogen wie Heavy Rain.
Story ist sehr gut gelungen, je nachdem wie man sich entscheidet hat dieses Folgen für
den weiteren Verlauf der Story. Somit kann man das Spiel auch öfters durch spielen ohne
immer das selbe zu sehen. Besonders gut geht das Spiel auch emotional auf den Spieler ein!

Grafik 8/10
Gameplay 9/10 (leider ist die Steuerung manchmal heikel)
Sound 10/10
Spielspaß 10/10
Atmosphäre 10/10

Kann es jedem nur Empfehlen dieses Spiel gespielt zu haben. Egal ob Fan oder nicht.

"Was würdest du tun, um dieses Spiel zu haben? :-)

  01.03.2010

Endlich was anderes...

Was anderes im besten Sinne! Solche Spiele kommen sehr selten raus. Alles andere haben schon andere Reviewer vor mir schon gesagt, bin also kurz und knakig: die Atmospäre, Story, Charektere, Grafik sind einfach der genial.
Ich empfehle das Spiel jedem der nicht nur auf geballer steht, sondern sich auch für eine gute Story interessiert.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Sony Computer Entertainment
Entwickler:
Quantic Dream
Genre:
Adventure
Release:
26.2.2009
Plattformen:
PlayStation 3, PlayStation 4
Features:
16:9, 480p, 720p
USK:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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