Ninja Gaiden Sigma

Ninja Gaiden Sigma - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  08.11.2007

Ninja-Gemetzel ohne Spaßfaktor

Die folgende Rezension spiegelt ausschließlich meine subjektive Meinung über das Spiel wider und soll potentielle Käufer nicht abschrecken!

Als alter Ninja Gaiden-Fan (war eins meiner Lieblingsspiele auf dem guten alten NES) wollte ich mit dem Kauf der PS3 mal wissen, was mein einstiger Favorit heutzutage so hergibt und kaufte mir NGS - ein schwerer Fehler!

Das Warum ist schnell geklärt: Zwei große Probleme lassen den Spielspaß- und Motivationsfaktor schnell gen 0 sinken. Zum einen ist es die Kameraführung, die mich gleich zu Beginn hat zweifeln lassen, ob ich ein Spiel von 2007 im Laufwerk habe oder doch eher eins aus der Pionierzeit der 3rd-Person 3D-Spiele. Ich weiß nicht genau, was sich die Entwickler dabei gedacht haben, jedenfalls nervt die viel zu nah am Charakter klebende und völlig unübersichtliche Kamera dermaßen, dass man schon nach wenig Minuten das Bedürfnis hat, das Spiel aus dem Laufwerk zu feuern.

Sicherlich wird es niemals eine 100%ig perfekte Kameraführung in 3D-Spielen geben, aber es geht DEFINITV besser als hier gezeigt wird!

Hat man sich hiermit abgefunden, tritt schnell das zweite, noch viel größere Problem in den Vordergrund - der absolut überzogene Schwierigkeitsgrad.

Hier muss ich mich schon wieder fragen, was sie sich dabei gedacht haben bzw. ob sie überhaupt gedacht haben. Das Wort Fairness scheint in deren Wörterbuch jedenfalls nicht zu existieren. Es kann einfach nicht angehen, dass ich im normalen Modus (dem anfangs einzig verfügbaren...) es nicht einmal schaffe, den ersten Endgegnerkampf zu überstehen! Vier härtere Treffer reichen und man ist tot! Hallo? Was soll das? Irgendwie hat man da schon das Gefühl, im falschen Film zu sein!

Also versuchen wir es mal mit dem "leichten" Schwierigkeitsgrad. Dort läuft es zwar marginal besser, aufgrund der bescheidenen Kameraführung und des viel zu hektischen Spielgeschehens (ich empfand es phasenweise sogar als stressig) war aber auch hier im dritten Level Schicht im Schacht.

Logische Konsequenz daraus: Raus mit dem Schrott und ab zum nächsten Händler, um es wieder loszuwerden!

Fazit: Schade schade! Erstklassiger grafischer Präsentation (auch auf einem Röhrenfernseher) und gelungener Soundkulisse stehen Ärger und Frustration pur in Form von miserabler Kameraführung und indiskutablem Schwierigkeitsgrad gegenüber.

Dass es auch anders - sprich fair - geht, zeigt aktuell Kampfamazone Nariko in "Heavenly Sword". Deren Abenteuer muss sich audiovisuell keineswegs hinter NGS verstecken und ist zum größten Teil spielerisch mehr als gelungen!

  29.09.2007

Ninja

Das Spiel hat eindeutig den falschen Titel, denn bis auf manche Kampftechniken, dem Aussehen und den Waffen hat das Spiel nichts mit einem Ninja zu tun, der sich taktisch anschleicht, lautlos durch Häuser taktiert und zuschlägt bevor er auffällt. Eine reine Enttäuschung.

Was den Schwierigkeitsgrad anbelangt, kann man wenigstens sagen, dass er ok ist, er ist wohl etwas härter als bei manch anderen spielen, aber nicht unmöglich oder nervig.

wenn jemand auf anti-ninja masche steht und sinnlos schlachtet ohne das typische ninjafeeling zu haben, kann sch das spiel kaufen, für alle anderen wird es zu einer enttäuschung.

  04.09.2007

Kein klassisches Ninja Spiel, vielmehr sinnfreies Gemetzel

Ich habe mir vor einigen Tagen die Originalfassung dieses Spiels aus den USA bestellt, da das Game dort ungeschnitten veröffentlicht wurde.

Nun schreibe ich diese Rezension, um euch von einem eventuellen Fehlkauf abzuhalten, wie ich ihn, basierend auf den für mich irreführenden Rezensionen verschiedener Magazine und Onlineportale erlitten habe.

Vorangestellt sei, dass ich schon viel Erfahrung mit mehreren hundert Spielen für diverse Konsolen habe, was mir erlaubt ein ziemlich umfassendes Resumé zu ziehen.

Dieses Spiel ist kein Ninja Spiel im klassischen Sinne !

Ich werde wahrscheinlich einer der wenigen Kritiker sein, die sich die Mühe gemacht haben, Ninja Gaiden Sigma auf dem normalen, -wie auch schon von anderen erwähnt- extrem hohen Schwierigkeitsgrad durchzuspielen.

Als Anhänger des Ninja Genres hatte ich ein Kampfspiel erwartet, welches dem Spieler viel Bewegungsfreiheit lässt, um entweder durch strategische Vorgehensweise und taktische Raffinessen oder durch die direkte Konfrontation mit dem Gegner an sein Ziel zu gelangen, wie dies in den Referenzspielen dieses Genres „Tenchu“ und „Shinobido“ der Fall ist.

Statt dessen wurde ich von einem faden Retro-Science-Fiction Beat' em Up überrascht, dass durch stumpfe Gewalt brilliert.

Aber alles der Reihe nach:

Zuerst das Positive – Grafik und Sound.
Die Grafik ist brillant und sucht wirklich ihres Gleichen. Zum ersten mal kann ein Titel die Möglichkeiten der PS3 in noch nie dar gewesenem Detailreichtum nutzen. Die Bewegungen werden auf meinem 42 Zoll Full HD LCD TV sehr flüssig, ohne Schlieren oder irgendwelche verpixelten Texturen dargestellt. Die Farbenpracht ist überwältigend und die Virtual-Reality-Engine generiert fabelhafte Wetter, Licht- und Jahreszeiteneffekte.

Es ist sehenswert ! – aber leider nur bedingt spielenswert, da die automatische Kamerapositionierung an einigen Stellen einfach nicht gelungen ist. (Mal wird die eigene Spielfigur von Stahlträgern verdeckt, mal sind die Gegner im toten Winkel und sobald man einen Raum betritt schwenkt die Kamera natürlich auf euch und nicht die angreifenden Feinde *lol)

Der Sound in glasklarer Digitalqualität kann sich durchaus hören lassen. Die (bei meiner Version englische) Sprachausgabe ist anständig. Eine Geräuschortung ist trotz DS. 5.1 und exakt abgestimmten Heimkinosystem nahezu unmöglich. Dieser Fakt passt aber zum restlichen Gameplay.

Eure Hauptfigur stellt sich ja noch recht authentisch dar – wahlweise mit Einzel oder Doppelschwert und Shuriken.
Amüsiert haben mich zwar die Genesungs- und Stärkungstränke, die in Form blauer, reich verzierter Phiolen eher an die Märchen aus Tausend und Einer Nacht oder zumindest an Rollenspiele wie Zelda erinnern; gestört hat es aber nicht.

Überhaupt muss ich sagen, dass das ziemlich einfach und übersichtlich strukturierte Menü schnell zu erlernen ist – was aber auch Not tut, da das Handbuch hierüber – wie auch über so manch andere wichtige Spielinfo – kein Wort verliert.
Dafür prangt schön groß auf der Rückseite die Werbeanzeige für den Kauf des Lösungsbuches zu Ninja Gaiden Sigma – was für ein Zufall.

Soweit konnte ich recht gut mit dem Spiel leben. Die Entwickler haben eure durchtrainierte Hauptfigur übereifriger Weise allerdings mit einem Ninja Anzug bedacht, der mit so vielen Lichtreflexen versehen ist, dass er unter so einigen Spielbedingungen schon eher an einen hautengen Lackbody à la 7 Sins erinnert. Bei Rachel lässt man(n) sich das ja noch gefallen, aber bei dem männlichen Protagonisten ?

Mein erster großer Kritikpunkt ist der Freiheitsgrad.

Ninjagames versprachen bisher meist große Level, in denen man sich frei bewegen konnte, um ambivalente Aufgaben zu erfüllen. Hier lauft ihr einer zu 100 % linearen Storyline hinterher UND das ganze auch noch auf vorgegebenen Faden. Ihr könnt euch nirgendwo frei bewegen und weiträumige Level existieren nicht im eigentlichen Sinne. Wenn ihr einmal in einem größeren Level landet, dann stürmen gleich alle Gegner auf euch zu, auch aus den letzten Winkeln. Fliehen könnt ihr eh nicht, da die Umgebung abgesehen von ein paar „AlibiGimmicks“, die zur unbedingten Storyline gehören zu 0% interaktiv ist; noch schlimmer, sie ist auch nicht mal 3 dimensional begehbar. Im Gegensatz zu vergleichbaren Games ist es euch nicht mal eben möglich, auf Dächern zu laufen, auf Gebäude zu springen, mit Gegenständen zu werfen – nichts, nichtmal an Dachkanten hangeln kann euer Ninja.

A Propos, schleichen oder sprinten beherrscht der gute Kerl auch nicht. Wozu auch? Kommen wir zum nächsten Minuspunkt: Es ist ein reines „Abschlachtspiel“.

Ihr könnt euch nicht verstecken, tarnen oder täuschen. Ihr könnt euch nicht anschleichen, Feinde unbemerkt ausschalten oder fliehen. Auf einen Nenner gebracht: Euer Ninja besitzt so gut wie keine Ninja Fähigkeiten. Was bleibt euch also übrig? Genau – rein ins Getümmel.

Die gesamte Spielzeit prügelt ihr euch mit Gegnern, die eine Mischung aus Cyborg und Ninja darstellen. Ihr MÜSST das ganze Spiel über TAUSENDE von Gegnern niedermetzeln; mit durchaus filmreifen und spektakulären Moves, allerdings ohne Sinn und Verstand.
Die Horden von Gegnern bestehen aus verschiedenen Gegnertypen, die alle eines gemeinsam haben – es sind keine Ninja oder Samurai, wie man es erwarten können sollte.
Die in Echtzeit (re)agierende KI, die erstmalig wirklich zu überzeugen weis, feuert auf euch mit Laserwaffen á la Star Wars, setzt Granatwerfer sowie diverse EMP Waffen, Elektroschocker und mystische Attacken ein. Den Phänotyp der feindlichen Schergen sucht man ebenfalls vergebens im fernöstlichen Kaiserreich. Als Vorbilder schienen wirklich die imperialen Truppen, Kreaturen aus Final Fantasy sowie überaus skurrile Eigenkreationen zu dienen.
Während ihr also von allen Seiten mit schwerer Artillerie beschossen werdet, dürft ihr euch mit Pfeil und Bogen oder traditionellen Rauchbomben zur Wehr setzen. (das ist doch lächerlich)
Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, taucht sobald ihr einen Gegner erledigt habt sofort ein neuer auf. Je nach Art teleportieren sich diese hin und her wie es ihnen passt. Unkalkulierbare Risiken und schier endlose Gegnerströme sind die Folge.

Zu guter Letzt sei noch angemerkt, dass die Atmosphäre dieses Spiels zum Nullpunkt tendiert.
Der Spieler fragt sich in den wenigen Pausen vom Auslichten, was denn bitteschön futuristische Luftschiffe, die von hochtechnisierten Armeen bevölkert werden vor der gelungenen Kulisse Japanischer Dörfer zur Kaiserzeit zu tun haben. Wie kann es sein, dass Pagoden von modernen Panzerspähwagen überrollt werden und warum zum Teufel wird in den Videosequenzen häufig eine Lasershow abgezogen, die mehr an ein Madonnakonzert erinnert, als an die unsichtbaren Killer, die Ninjas ja irgendwann einmal waren.
Die stetig präsenten Anspielungen auf mystische Artefakte, ect. wirken gewollt und nicht gekonnt und verleihen dem faden Geschmack noch einen Hauch von Blasphemie.

Die "Rätsel" - wenn man sie denn so bezeichnen darf - sind immer gleich gestrickt und liegen entweder unter Grundschulniveau oder sind aufgrund der schwammigen Story überhaupt nicht schlüssig.

Die Six-Axis Funktion wurde zwar integriert, kann aber nur sehr selten angewendet werden und bringt nicht wirklich viel.


Summa Summarum:

Wer ein Prügelspiel mit linearer Storyline (wie in Devil may Cry), haushoch überlegenen Gegnern (eine Mischung aus „Final Fantasy X“ und „Ghost in the Shell – Stand alone Complex“, mit dem bekannten Seelen-Absorbtionsmodell aus „Devil May Cry“ und „Onimusha“ sowie einer Kampfengine aus Soul Calibour sucht, dass in weiten Teilen durch brillante Optik zu punkten vermag und eine weitestgehend handlungsfreie Komposition aus Action, Beat'em Up und Shooter in zermürbend eintönigen, aber technisch ausgefeilten Schlachten bietet, der sollte zugreifen.


Den Freunden der überlegten Ninjataktik kann ich nur meinen derzeitigen Favoriten empfehlen.: Shinobido: Weg des Ninja

  20.08.2007

Der Grund eine Playstation 3 zu besitzen...

ist mit Sicherheit auch Ninja Gaiden Sigma!
Bisher ist mir kein Spiel auf der Playstation 3 untergekommen, welches eine so hohe Langzeitmotivation bietet. Zugegeben, der Schwierigkeitsgrad wird für die meisten Zocker wahrscheinlich immer der Grünschnabel-Modus bleiben, doch die einfachen Rätsel und die schnellste Action, welche je in einem Ninja-Game gezeigt wurde, faszienieren ungemein! Es spielt sich bei den Fights so schnell wie Soul Calibur III und das ist gut so!
Da wird auch Heavenly Sword keinen drauf setzen können!

Fazit: Vom Kampfsystem der beste Titel, meiner Meinung sogar besser als God of War 2.
Die Story kann allerdings nicht mit God of War II und Heavenly Sword mithalten, was einem bei der gebotenen Aktion nicht stört!

Kauft Euch am besten die uncut US-Version, da die europäischen Versionen geschnitten sind!

  08.07.2007

Schwierig, aber faszinierend!

Ja, es stimmt, dieses Spiel hat einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad und v.a. kann man nicht an jeder Stelle speichern. Aber dennoch ist es nicht unfair, sondern im Gegenteil sehr motivierend. Die Grafik finde ich beeindruckend, die Steuerung ist gut gelungen, der Sound ausgezeichnet. Eigentlich das erste wirklich gute Spiel für die PS3. Was mir besonders gut gefällt: Rätsel, die auch lösbar sind, sowie keine "Sprungeinlagen" die nur durch Zufall (oder monatelanges Training) lösbar sind. Vielmehr leicht erlernbare Kombos, die optisch mehr als beeindruckend sind.
Noch ein Tip für Anfänger: nach dem "Game over" auf Nachfrage angeben, man wolle nicht erneut spielen. Dadurch kommt die Meldung "ich habe verstanden..." und das Spiel startet dann in einem einfacheren "Ninja-Grünschnabel-Modus" (der aber immer noch ziemlich happig ist).

Seite 3 von 5




Details zum Spiel

Hersteller:
Tecmo
Entwickler:
Team Ninja
Genre:
Action
Release:
6.7.2007
Plattformen:
PlayStation 3
Spieler:
1
Multiplayer:
Nein
USK:
Keine Jugend-
freigabe gemäß § 14 JuSchG

Weitere hilfreiche Artikel