Castlevania - Judgment

Castlevania - Judgment - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

  03.04.2009

Na ja, also es macht immerhin Spaß

Castlevania Judgment, nun... ich muss im Vorfeld sagen, dass ich keinen Schimmer habe, was mich dazu trieb dieses Spiel zu kaufen. Ob es nun der Budget-Preis in Europa, die Boxart, die Charaktere oder die Musik war, es war jedenfalls nicht das "Beat 'em up"-Genre. Vielleicht war ich auch nur neugierig? Aber genug der müden Vorrede.

Was wir wissen, CV:J wurde von Kritikern jedenfalls mehr oder weniger zerrissen. Das aus recht nachvollziehbaren Gründen.
Zuerst hätte wir die zickende Kamera, sie kann vom Spieler nicht nachjustiert werden, sondern bewegt sich frei. Diese ist jedoch höchst eigensinnig und stellt mit Vorliebe Stalagmiten, Feuerstürze und Kisten in den Vordergrund. Dadurch kann der Spieler nur noch sehr schwer handeln, wenn er den Gegner nicht sieht, der wie blöd auf ihn einprügelt.
Zum zweiten, die Synchronisation, ich habe selten etwas so furchtbares im englischen gehört. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich kann für die meisten Stimmen keine Sympathie aufbringen. Alternativ gibt es eine japanische Tonspur.
Weiterhin der Storymodus, der keiner ist. Allgemein kann man ihn prima mit dem Arkarde-Modus vergleichen. Man bestreitet 12 Kämpfe und gut ist, zwischendurch werden je nach gewählter Figur fünf synchronisierte Sequenzen reingeschoben, welche pro Figur eine fragwürdige Story schustern wollen, ohne es zu schaffen.
Dabei klingen einige recht vielversprechend (Golem, der ein Mensch werden will oder Grant, der seiner Angebeteten hinterhertrauert, die einen anderen nahm), wohingegen andere absoluter Käse sind (Maria neidet allen weiblichen Kämpfern ihren prallen Busen, kein Witz). Und am Ende sollen die Figuren finden, was sie begehren ohne es jedoch je zu finden oder gar zu suchen.
Und zum guten Schluss die fragwürdige Knopfbelegung, man muss sie einfach erlebt haben, als dass ich sie ausreichend beschreiben könnte.
Das Spiel ist übrigens mit dem Classic-Controller und dem GCN-Controller spielbar, eine bessere alternative zur Nunchuk-Variante.
Ach ja, will man neue Figuren haben, muss man mit allen den Storymodus durchkauen. Dabei macht das Spiel schon zu beginn keinen hehl daraus, die geheimen Figuren geheim zu halten.

So, einer der besseren Modi im Spiel, ist der Castle-Mode. Man betritt mit einer Figur Draculas Schloss, mit dem Ziel den Gtrafen zur ewigen Ruhe zu betten. Man kämpft sich durch ungefähr 30 Räume und kann zwischendurch an bestimmten Orten Speichern und sich heilen. Die Übersichtkarte besteht übrigens nur aus Türen. Gelegentlich wird man auf der Oberweltkarte von Monstern "überrascht" und muss diese bekämpfen. Dies fällt immer als lästig auf.
Hat man Boss-Level gemeistert wird man mit Zubehör belohnt, das man an allen Figuren ausprobieren darf. Insgesamt gibt es pro Figur 4 Accessoires zu holen, bei 13 Figuren ist das also eine ganze Menge.
Denn, wer wollte nicht schon immer mal Dracula mit Hasenöhrchen sehen, Simon Belmont mit Schleife im Haar oder Maria mit einem Paar Dämonenflügeln? Man merkt, die Accessoires dienen eher der Unterhaltung und ausschmücken der Figuren. Es gibt auch recht "gewöhnliche" Schmuckstücke, wie Ketten und Broschen. Die Sachen dienen auch nur der Deko, um jeder Figur die eigene, persönliche Note zu geben.
Insgesamt gibt es über 90 Schmuckstücke zu sammeln, einige lassen sich auch im Survival-Modus und Arkarde-Modus finden.

Um nochmal kurz zum Castle-Mode zurückzu kommen, im jeden Raum gilt es, eine Mission zu erfüllen. Wie alle Gegner zu besiegen, Gegenstände zerstören, aufsammeln oder eine bestimmte Sache zu erfüllen, wie den Feind mit einer sekundärwaffe zu besiegen oder per Hyperangriff.
Allerdings begreife ich nicht, wieso Konami den Story-Mode und Castle-Mode nicht miteinander verknüpft hatten. Dadurch hätte man die Handlung etwas interessanter darstellen können, die eh kaum vorhanden ist.

Aber wenn man über die Macken hinwegsieht und die Steuerung drauf hat, ist das Spiel irgendwo schon recht unterhaltsam. Alleine der Soundtrack, überwiegend Remixe aus älteren Teilen, hört sich sehr gut an und versprüht wenigstens etwas CV-Charme.
Es gibt auch einen Online-Modus, aber den habe ich nicht ausprobiert.

Mei persönliches Fazit:
Wer weder Beat 'em ups nicht mag, sollte das Spiel nicht kaufen.
Wer hingegen Castlevania mag oder sich für den Titel interessiert kann sich ihn zumindest leihen. Wer dann nicht abgeschreckt ist, kann es sich letzten Endes doch noch zulegen.
Aber so viel noch, erwartet allerhöchstens ein durchschnittliches Spiel, denn so oder so, an "Bemus" gibt es bessere alternativen.
Alleine auf der Wii Smash Bros. Brawl und auf der VC lassen sich auch alte Perlen finden, die wohl besser sind, als dieses Spiel.

  23.03.2009

Nicht das erwartete Game!

Als Fan von Beat'm Up-Games hab ich mich beim Kauf eines neuen Games für Castlevania Judgement entschieden, da mich die alten Teile wie z.B. Symphony of the night, Legacy of Darkness oder auch Lamment of Innocence begeistert haben. Nicht, daß jetzt derartige Games eine besondere Grafik haben, jedoch erzeugten diese Spiele einen gewissen Flair und Charme, dem ich mich nicht entziehen konnte.

So war die Freude auf Castlevania Judgement groß, auch wenn es sich hier um kein typisches Castlevania-Spiel handelt.

Der Spaß wurde jedoch schnell eingetrübt, da hier sehr viel Potential verschenkt wurde. Man hat die Möglichkeit, zwischen 14 Kämpfern zu wählen, wovon anfangs aber erst 2 zur Verfügung stehen (Alucard und Simon Belmont). Die restlichen 12 Kämpfer müssen erst freigespielt werden.

Die Mimik und Ausdrucksweise der Kämpfer ist für die heutige Zeit mehr als schlecht. So bewegt sich bei manchen Kämpfern lediglich der Mund auf und zu beim sprechen, ohne daß irgendwelche Emotionen angezeigt werden. Dies stellt sich für mich doch recht lieblos dar.

Auch die Kämpfe sind recht emotionslos, vor allem stehen einem nicht besonders viel Attacken zur Verfügung. Wer Games wie Tekken, Soul Calibur oder Street Fighter spielt wird über die wenigen Angriffsattacken enttäuscht sein, d.h. das Game wird sehr schnell langweilig, weil man immer mit den gleichen Aktionen angreift. Ist der Supermove anfangs noch recht interessant anzuschauen, wird auch daß schnell langweilig, da immer die gleiche Spielszene angezeigt wird und der Move manchmal recht lange dauert. Unterbrechen kann man dies nicht.

Daß sich der Charakter Maria Renard über ihre zu klein geratenen Brüste ärgert oder der Golem gern ein Mensch sein will aber am Schluß dann doch froh ist, ein Golem zu sein, ist eher lächerlich und hat nichts mehr Castlevania-typisches an sich.

Der Spielspaß hält bei diesem Game nur kurze Zeit an, wenn er überhaupt aufkommt. Das einzig wirklich gute an dem Spiel ist die Musik, da die besten Musikstücke der Casltevania-Reihe vorzufinden sind. Dies ist auch der Grund, wieso das Spiel von mir 2 Sterne bekommt statt nur einen. Ansonsten wirkt für mich daß ganze sehr fad.

Das Spiel ist wieder der Beweis dafür, daß man an den guten Ruf der Castlevania-Reihe anknüpfen wollte um den Namen noch vollständig kommerziel "auszuschlachten".

In Castlevania wäre so viel Potential vorhanden, weshalb ich mir wünsche, daß dies beim derzeit in der Entwicklung befindlichen Castlevania-Titel für die PS3 als auch der XBox360 ausgeschöpft wird und man sich mehr Mühe gibt. Bei Castlevania Judgement handelt es sich für mich definitiv um einen Fehlkauf.

  20.01.2009

Eine Reise mit alten Freunden

(basierend auf der US-Version)

Als IGA, der Vater der Castlevania-Serie, kurz nach Release der Wi bezüglich eines Castlevania für Nintendos Neue gefragt wurde verneinte er dies. In seinen Augen war die Steuerung nicht auf Spiele mit einer längeren Spieldauer ausgelegt, denn sie würde zu anstrengend sein und ermüden. Im Verlauf der Zeit hingegen haben Spiele wie Mario Galaxy, Metroid Prime und Co allerdings gezeigt dass große und lange Spiele sehr wohl auf dem kleinen Wunderkasten funktionieren und 2008 wurde dann endlich ein Castlevania für die Wii angekündigt. Lange lies man die Gamer im Dunkeln, doch dann zur E3 2008 erschienen die ersten Scans und Screens. Der Schock: Es war ein Beat emUp und kein klassisches "Whip`n`Run" oder "Action-Adventure mit RPG-Elementen".

Im Vorfeld wurde dieser Schritt mehr als nur zerrissen, doch von meiner Seite aus sei gesagt: Nein, das Spiel verdient diese bösen Zungen nicht. Zugegeben, ich mag es vielleicht etwas durch die rosa Brille sehen, denn ich vergöttere Castlevania geradezu nur, doch will ich bei einigen Dingen so fair bleiben und deutliche Schwächen ansprechen.

Anfangen tun diese Schwächen schon auf der Packung, wo uns die Charaktere im Manga-Look anlächeln. IGA will bewusst wieder eher auf der Manga-Schiene fahren um auch jüngere Spieler für Castlevania zu interessieren, doch dadurch verliert die Serie für mich zumindest etwas von ihrem Flair. Castlevania darf trashig im He-Man-Stil sein, wie es zu Beginn der Fall war, oder eben pompös und verschnörkelt wie es später durch Ayami Kojima geprägt wurde. Hier hingegen hat man den "Death Note" Zeichner, Takeshi Obata, verpflichtet und... sind wir ehrlich, das Spiel sieht eher aus wie "Death Note" als wie Castlevania.
Zwar haben einige Figuren noch immer dieses pompöse Etwas, doch alle wirken eher wie Wannabe-Gothics mit all den Schnallen, Gürteln und metallenen Gegenständen in die man sie gepresst hat. Vorallem die weiblichen Kämpfer könnten prima eine dieser Gothic-Lolitas hergeben, was doch etwas schade ist. Leider zieht sich dieses verfremdete Design durchaus auch etwas "krasser" durch, so wurde zum Beispiel Eric Lecarde in ein Kind umgebaut. Fans dürften aufschreien, ist er doch in der Serie erwachsen und hat eine verstorbene Frau - jedoch wird zumindest dieser Schritt in der etwas dünnen Story, die ohnehin nur der Aufhänger zur Klopp-Orgie ist, erklärt.

Dennoch darf man sich über die Masse an Figuren (14) herzlichst erfreuen, denn neben alten Bekannten wie Simon und Dracula gibt es auch ganz alte Bekannte, wie Grant (erkennt man kaum), oder sogar man Cornell vom N64-Ableger. Lediglich eine der Figuren stellt sich als völlig neu dar. Aeon, der mehr oder weniger den Grund des Kampfes darstellt. Nett verpackt in eine kleine Geschichte ergibt sich dann zusammen mit Neuzugang Aeon auch die Lösung auf die Frage "Wieso sind denn alle aus verschiedenen Epochen dabei?". In Kurzen Sätzen formuliert: Der "Time Reaver" (dürfte aus der optischen Sicht her an den Tod von "Curse of Darkness" der PS2 erinnern) will die Welt unterjochen und Aeon ruft dazu 13 Krieger aus unterschiedlichen Epochen zu sich um in den Kamp zu ziehen und damit die "Soul Keys" zu aktivieren die den Weg zu eben jenem Oberbösewicht öffnen. Weil die Epochen so ausgewählt wurden dass einige Figuren zum Beispiel den Castlevania-Teil noch vor sich haben indem sie dann auftauchen ist Eric z.B. also jung und auch einige andere kennen sich noch nicht. Zudem hat jede eigene Figur im Storymodus ihre eigens zugeschnittene Geschichte die in einer kurzen Einleitung Bezug auf die jeweiligen Spiele nimmt. Etwas absurd sind einige Storyeinlagen die sich im Spiel selbst entwickeln dann aber doch, geht es bei Maria zum Beispiel um ein typisch japanisches Manga-Problem: sie beneidet alle Frauen im Spiel, denn diese haben mehr Brustumfang. Ob es das noch zusätzlich zu dem ohnehin schon sehr animehaften Einschlag benötigt hat? Keine weiteren Kommentare...

Die komplette Riege der Kämpfer sieht übrigens so aus (wer es nicht wissen will mag diese Stelle bitte überspringen):


Simon Belmont
Dracula
Death
Carmilla
Trevor Belmont
Grant Danasty
Sypha Belnades
Alucard
Maria Renard
Golem
Eric Lecarde
Cornell
Shanoa
Aeon

Wer nun allerdings meint gleich zu Beginn aus den Vollen zu schöpfen wird enttäuscht, denn es gilt fast alle der Figuren zu erspielen, einige sogar extra für den Multiplayer nochmals.

Jede Figur darf mit ihrer "Hauswaffe" angreifen und bekommt selbst die passenden Zweitwaffen spendiert, welche man zu Beginn eines Kampfes - je nach Modus auswählen, oder in den einzelnen Arenen durch das Zerstören von Fackeln erhaschen kann. Vampirjäger greifen in der Regel nur mit Weihwasser und Kruzifix an, während Vampire mit Fledermäusen und anderem Getier um sich werfen. Ganz selten - so empfinde ich es zumindest - kommt es auch vor das die eigentlich Guten mit den Waffen der "Bösen" angreifen und umgekehrt. Diese Zweitwaffen kosten jedoch die castlevaniatypischen "Herzen", welche es wie die Waffen selbst auch je nach Modus in jedem Level hinter Steinen und Fackeln zu finden gibt. Fackeln und Steine dürfen allerdings auch nach Belieben aufgenommen und nach dem Kontrahenten geworfen werden.

Der rote Faden der alten Bekannten zieht sich neben den Figuren freilich auch durch die einzelnen Level, sowie die Musik durch. Friedhof, Thronsaal und Uhrenturm geben sich die Ehre zur Musik von "Vampire Killer" und Co. Schön zu sehen, oder besser zu hören, dass hier jede Figur ein Titelthema aus ihrem jeweiligen Spiel spendiert bekommen hat! Hier muss man aber erwähnen dass, obwohl es sich um die wohl besten Remixe der bekannten Melodien handelt, diese hier und dort etwas zu J-rockig erscheinen könnten.
Soundtechnisch kann man also kaum etwas anmeckern, denn selbst die einzelnen Effekte wie die von Peitschen und Schwertern gehen in Ordnung. Lediglich die Sprachausgabe versteht zu nerven, was aber doch eher für die kindlicheren Figuren als auch vorallem "kreisch-Girlies" (Maria) gilt. Eigentlich tritt dieser Nervfaktor auch nur auf wenn man in der japanischen Sprachversion (einschaltbar) spielt, aber hier werden einfach die einzelnen Figuren durch die Sprecher nochmals deutlicher mit ihrem jeweiligen Manga-Klischee unterstrichen und es passt somit besser als die etwas erwachsenere US-Synchronisation.

Die Grafik hingegen kann in einigen Leveln etwas schwächeln, zeigt sie doch manchmal verwaschene Texturen. Dennoch sei erwähnt dass das Spiel wie aus einem Guss wirkt und die Liebe zum Detail sowie die Athmo in den Leveln zu jeder Zeit auffallen. Es ist für Wahr kein Soul Calibur wie auf dem Cube und kein PS360-Titel, doch muss man sich der Grafik definitiv nicht schämen.

An den Leveln zeigt sich übrigens auch ein weiterer kleiner Unterschied zu den meisten Fightern. Zu jeder Zeit können sich die Figuren völlig frei in der Arena bewegen. Dabei ist jedoch auch Vorsicht geboten, denn in den einzelnen Arenen können zum Beispiel Zombies den Weg kreuzen und Schaden zufügen, sowie Fallen plötzlich ausgelöst werden.
Das zu Beginn durchaus konfus wirkende Gewusel in manchen Leveln bringt allerdings ungemeinen Spielspaß und kann auch prima in die Art des Spielens eingebunden werden. So kann man zum Beispiel geschickt Fallen auslösen die dann den Gegner treffen oder durch simples Ausweichen diverse Gegner im Spielfeld gegen den Kontrahenten antreten lassen, der dadurch natürlich auch einiges an Lebensenergie verlieren kann.

Leider muss man so fair sein und sagen dass die Kamera dann und wann schon mal Probleme bereitet, denn sie versucht immer das ganze Spielgeschehen optimal einzufangen. Oft ist dabei jedoch eine Figur extrem im Vordergrund und versperrt die Sicht auf die Figur dahinter, was gerade bei Spezialangriffen dazu führt dass diese ins Leere gehen.

Wie in einem Prügler typisch lassen sich diese Spezialangriffe ausführen wenn eine gewisse Leiste gefüllt ist. Castlevania Judgment macht hier keine Ausnahme. Auf einen simplen Knopfdruck wird eine sehr heftige Attacke ausgeführt die passend in einer Zwischensequenz (lässt sich nicht überspringen) dargestellt wird. Ist man ganz kritisch kann dies als langatmig betitelt werden, denn diese dauern schon mal so an die 20 Sekunden und können den sonst so schnellen Kampf deutlich unterbrechen, allerdings empfinde ich diese Sequenzen als nicht zu negativ, sehen sie doch ganz schön aus.

Steuerungstechnisch bietet "Judgment" eine typische Wii-Kost. Wiimote und Nunchuk sind die Standardeinstellung, wobei man auch auf Classic- oder Gamecube-Controller umstellen kann. Ich für meinen Teil bleibe der Wii-Steuerung treu.
Bewegt wird die jeweilige Figur via Analogstick auf dem Nunchuck, während durch schwingen der Wiimote die Primärwaffe zum Einsatz kommt. Gesprungen wird mit dem "C-Knopf" und "Quicksteps" zum Ausweichen werden via Bewegung des Nunchuck ausgeführt. Alles also relativ unspektakulär. Kleine Fingerverrenkungen sind lediglich bei unblockbaren Angriffen (B+Wiimote schwingen) sowie bei Spezialangriffen (Steuerkreuz nach unten) angesagt. Mit etwas Übung ist die Steuerung aber sehr leicht zu erlernen und zu meistern.
Sind wir aber so ehrlich und sagen: Es ist keine WiiMition+-Steuerung, also keine 1:1-Erkennung. Zumindest habe ich nicht das Gefühl, aber es ist eine der besseren Simulationen die dies vorgaukeln. So gesehen macht "Judgment" hier nichts falsch, erfindet das Rad aber auch nicht neu. Meistens endet eine Kampfsession jedoch in unkoordinierten Wackeleinlagen, also der Wii-Variante von einem Buttonmasher. Hier fragt man sich wieso IGA kein ermüdendes Spiel machen wollte, dann aber solch eine Schüttelorgie (die in die Arme gehen kann) eingebaut hat. Man wird es nie erfahren...

Um den Wiederspielwert zu erhöhen hat man sich auch sehr viel Mühe gegeben, letztendlich aber auch nichts großartig Neuartiges eingebaut. Neben dem normalen Prügelspaß gibt es einen Storymodus, einen Survival Modus und diverse andere Modi. Ebenfalls alles "Basics". Kleine Gimmicks wie das Erspielen von Ausrüstungsgegenständen, wie Sonnenbrillen, dürfen freilich auch nicht fehlen und natürlich auch der jeweiligen Figur angezogen werden. Etwas albern, aber so kann die Lieblingsfigur noch etwas persönlich angepasst werden.

Viel interessanter ist für mich jedoch die Konnektivität zwischen "Castlevania Judgment" und "Castlevania Order of Ecclesia", schaltet diese im Wii-Prügler zum Beispiel neue Figure, umgekehrt auf dem DS neue Modi und Items frei. Für Judgment gilt dass die versteckten Figuren auch ohne DS freischaltbar sind, was allerdings etwas Zeit beansprucht. Bei dem DS hingegen würde ich jedoch sagen, wobei ich mir nicht sicher bin, dass die Boni durch keine Verbindung auch nicht zu bekommen sind. Wer bei Ecclesia also alles haben will wird wohl verlinken müssen.
Last but not least verfügt das Spiel auch über eine WiFi-Funktion die Onlinekämpfe mit einem anderen Spieler ermöglicht. Dies habe ich nicht getestet, denn ich halte nicht sonderlich viel von Onlinegaming, lade ich doch lieber Freunde zu mir ein. Kritiken im Netz berichten aber von einem sehr guten Onlinemodus, wenn nicht sogar einem der besten auf der Wii.

"Castevania Judgment" ist sicherlich nicht das was man sich unter einem Wii-Ableger der Serie erhofft hat, man muss aber klar sagen dass die Formel durchaus aufgeht. "Judgment" macht Spaß, es hat trotz dem deutlich anderen Look und vorallem Genre das Castlevania-Flair und sollte in keiner Sammlung eines Fans fehlen. IGA hats also geschafft den Spagat zwischen Castlevania und BeatemUp zu schlagen. Dennoch sehe ich wehmütig auf die PS360, welche die Fortsetzung zu "Symphony of the Night" bekommt und hoffe dass der eventuell nächste Castlevania Titel für Wii ebenfalls wieder eine klassischere Schiene einschlägt. Weitere Aufgüsse dieser Formel würden Castlevania in meinen Augen jedenfalls schaden, auch wenn der Vorreiter noch so gut geworden ist. Skeptiker sollten auf alle Fälle erst anspielen, Fans werden wohl unbeschadet blind zugreifen können sofern sie sich auf etwas Neues einlassen wollen. Die Tatsache dass das Spiel in Europa zudem als Low-Budget-Titel erscheint spricht ebenfalls für eine Kaufempfehlung, denn für knappe 25 Euro solch einen schönen, wenn auch eigenen, Prügler zu bekommen sollte man sich wahrlich überlegen.
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Zum Abschluss noch eine kleine Meckerei: Das Spiel heißt "Judgment", also in der amerikanischen Schreibweise. "JudgEment" bedeutet zwar das Gleiche ist jedoch britisches Englisch und soweit ich informiert bin werden Marken die eingetragen sind nicht gleich deswegen abgeändert. Der "Gameboy Color" wird ja auch nicht "Gameboy ColoUr" geschrieben und ich glaube kaum dass Konami die britische Schreibweise extra nochmal eintragen lässt. Dies aber nur am Rande.

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Details zum Spiel

Hersteller:
Konami
Entwickler:
Konami
Genre:
Beat'em Up
Release:
19.3.2009
Plattformen:
Wii
Spieler:
1 bis 2
Multiplayer:
Ja
USK:
Keine Angabe

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