20.12.2009
Es gibt besseres... aber der Preis is okay
Nun gut, das spiel hat mich wirklich nicht vom Hocker gerissen... aber dafür kostet es ja auch nicht viel.
Ich würde das ganze schon als Guitar Hero Klon beschreiben (Wenn auch bei weitem nicht so gut).
Man hat einen Balken auf dem Noten auf den Spieler zugeflogen kommen und muss dann die passende Bewegung machen, entweder nach Links, Rechts, Schütteln usw.
Dazu kommt nur noch das man den Gegner angreifen kann (Je besser man spielt desto stärkere Angriffe kann ich auf die feindliche Band los lassen).
Was mir allerdings ganz gut gefallen hat ist das jedes Lied verschiedene Versionen hat (Rock, Hiphop, Country...) und je nach dem Welche band führt, das Lied passend weitergespielt wird.
Alles im allem ganz Nett, aber eben nur was für zwischendurch oder für Budget Titel Jäger.
05.11.2009
Verspricht viel - hält so gut wie nichts
Battle of the Bands... das klingt wie ein Klon von Guitar Hero. Na weit daneben. Dann ließt man sich die Produktbeschreibung durch, wo steht:"70 abgedrehte Waffen [...], stell dir deine eigene Band zusammen[...]". Das klingt wiederum wie ein ulkiger, team-basierter Shooter, der irgendwas mit Musik zu tun hat. Auch weit gefehlt!
Also was ist "Battle of the Bands" denn nun? Dieses Spiel ist.... ja, was nun eigentlich? Ehrlich gesagt, ich kenne nur eine Kategorie Spiel, in die dieses Ding hier passen würde: Der Moorhuhn-Pausenfüller. Ja, Leute, viel mehr als Moorhuhn ist hier nicht dahinter. Aber der Reihe nach.
Zunächst mal, die Produktbeschreibung lügt. Man kann sich weder seine Band zusammenstellen, noch hat man 70 abgedrehte Waffen. Zu Beginn sucht man sich eine Musikgruppe (insg. 10 Stück, die für 5 verschiedene Musikrichtungen stehen) aus, um mit dieser dann gegen andere Gruppierungen zum Musikkampf anzutreten. Wie läuft sowas ab? Nach dem man die recht überflüssigen Verbalgeplänkel der Marke "Ich habe großes Gehänge, du bist gleich tot!" zu Beginn eines Wettkampfes über sich ergehen lassen muß, geht es dann los. Ein Musikstück wird abwechselnd von beiden Bands in ihrem Stil intoniert, und während dessen geben sie sich gegenseitig auf die Mütze. Das läuft aber leider darauf hinaus, daß unter jeder Band ein Förderband-ähnliches Dinges ist, wo Symbole im Rhythmus der Musik erscheinen, welche dem Spieler zeigen, wie er seinen Controller zu bewegen hat. Tut der Spieler das richtig und im Takt, gibt es Punkte. Außerdem kommen auf dem Förderband-Dingens regelmäßig Waffen daher, die dann - wenn im Takt getroffen - aufs andere Förderband fliegen und dort einschlagen. Jede Band hat drei Waffen, zwei "reguläre" wie Flammenwerfer oder Pistolenschüsse, und eine Sonderwaffe, die mitunter seltsame Dinge tut.
Gleichwohl hat ein Spieler die Möglichkeit, eine heranfliegende Waffe mit einem Schutzschirm abzuwehren. Für all das - Waffen erfolgreich werfen, Abwehren, im Takt bleiben - gibt es Punkte. Und je besser ein Spieler ist, desto mehr Anteile am Musikstück hat seine Band. Dann gibt es noch seltsame Zwischensequenzen (die noch seltsamerweise "Endkampf" genannt werden, obwohl es danach immer weiter geht), wo man grüne Totenköpfe wirft. Und wer am Ende des Stückes mehr Punkte hat, der hat gewonnen. Dann kommt noch eine Schlußsequenz, und auf geht es zum nächsten Duell.
Jo, das is es. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Wirklich, das Spielprinzip ist hiermit erklärt! So geht es die ganze Zeit dahin, bis hin zum Endgegner. Immer das selbe. Ok, die Gegner werden mit der Zeit etwas stärker, und man bekommt stärkere Varianten von seinen Standardwaffen, die aber - außer das sie sich schneller bewegen und das Gegenüber somit weniger Zeit hat, den Schutzschirm aufzubauen - genau gleich bleiben. Einzig bei den Sonderwaffen gibt es eine gewisse Variation, aber auch nichts, was einem vom Hocker haut.
Womit sich auch mein anfänglicher Vergleich mit dem Moorhuhn erklärt. Und wenn man gemein ist, könnte man noch einen anderen Vergleich ziehen: "Der Schuh des Manitu". Aber ich will zugeben, der Vergleich ist unfair. Denn wo besagter "Schuh" einfach nur für'n A.... ist, hat dieses Spiel hier doch auch Stärken. Zum Beispiel der Soundtrack, das wirkliche Highlight des Spiels. 30 reale Songs, jeweils in 5 Stilrichtungen interpretiert, macht schon was her. Es ist ein cooler Hörgenuß, während eines Kampfes die verschiedenen Stile abwechselnd und zueinander passend sich reinzuziehen. In Anbetracht der nicht vorhandenen Spieltiefe gehe ich davon aus, daß 90% des Entwicklungsbudgets hier reingeflossen sind. Und das hört man. Grafisch ist das Spiel auch in Ordnung. Zwar nicht zeitgemäß oder detailgetreu, aber witzig gezeichnet. Leider bekommt man davon wenig mit, denn während eines Kampfes ist man wie ein Geier auf sein Förderband konzentriert, und ev. achtet man aus dem Augenwinkel noch darauf, ob von der anderen Seite was angeflogen kommt. Aber für die Kapriolen der Band im Hintergrund hat man kein Auge. Das ist allenfalls für den Zuseher.
Letztlich hilft das alles nichts, denn die Langzeit-Motivation bei diesem Spiel ist gleich Null. Man sucht sich eine Band aus, nach einer halben Stunde wird einem bewußt, daß sich hier nichts Neues tut. Dann spielt man - aus Prinzip - mit dieser Band einmal durch, um das Ende gesehen zu haben (auch nicht spektakulär, Anm. d. Verf.). Und wenn man besonders viel Sitzfleisch hat, probiert man noch die anderen Bands aus, um deren Siegessequenzen einmal gesehen zu haben. Aber danach fliegt das Spiel in eine Ecke und ward niemehr wieder gesehen.
Insofern kann ich von diesem Spiel nur abraten. Auch wenn es ganz offensichtlich für die Kleineren unter uns gemacht wurde, denke ich mir gerade als Kindesvater, daß es für den Nachwuchs intelligentere und anspruchvollere Formen der Unterhaltung gibt. Die gute Musik macht zwar Laune, aber das ist eindeutig zu wenig.
