20.10.2009
Guilty Gear trifft auf Zauberer von OZ
Ich mach das Ganze mal etwas kürzer als mein Vorgänger und sag nur, wer auf Guilty Gear und Final Fantasy steht soll bedenkenlos zugreifen. Allen Anderen sei davon aber abgeraten, da es mit einem waschechten BeatŽem Up nicht allzuviel zutun hat!
Es ist zum einen sehr putzig gemacht und zum anderen irgendwie trashig.
WerŽs mag sollŽs kaufen und basta!
16.07.2009
Das etwas andere Beat ' em' Up
(basierend auf der Importversion)
"Battle Fantasia" ist das neueste Spiel der Guilty Gear-Macher und demnach ist es auch nicht verwunderlich dass das Spiel sehr viel von dieser Serie spendiert bekommen hat. Dies fängt natürlich von Genre, dem Beat'em' Up, an und zieht sich von der Künstlerin hinter den Figuren, Emiko Iwasaki, bis hin zum gleichen Publisher - zumindest in Japan.
Anders als "der große Bruder" Guilty Gear hat man jedoch versucht etwas RPG-Flair in das Spiel einzubauen, was doch recht gut gelungen ist. So fliegen zum Beispiel die obligatorischen Hit-Points nach jedem Treffer über den Bildschirm und auch Ansätze einer Geschichte wurden mit eingebaut.
Letzteres ist zwar durchaus gut gemeint, aber man muss kein Genie sein um zu wissen dass diese in einem Kampfspiel eher schwach ist. Battle Fantasia macht da keine Ausnahme, versucht aber dennoch immer in kleinen Zwischensequenzen, zum Teil mit Sprachausgabe, eine epische Geschichte aufzubauen. Generell sind die Ansätze hier gut, aber es fühlt sich nie passend an. Zudem sind einige der Sequenzen mit bis zu zehn Minuten fast schon im Metal Gear-Bereich. Was bei Metal gear noch gut funktioniert artet hier in einem nicht ganz flüssigen Gameplay aus, gestalten sich die Zwangspausen zwischen den doch recht schnellen Kämpfen oft als zu langsam.
Das Gameplay selbst ist schnell beschrieben, denn in bester, klassischer Genre-Manier kämpft man sich von links nach rechts. Typische Angriffe wie Feuerbälle und Knopfkombinationen wie das drücken von zwei Sekunden in eine Richtung oder eine Vierteldrehung sind demnach anzutreffen. Besondere Angriffsmodi kann man ebenfalls über das Aufladen gewisser Combo-Leisten ausführen, die sich mit jedem Angriff oder jeder Abwehr wieder füllen. Ansonsten gilt das Gesetz des Genres: Wer zuerst keine Energie mehr hat, oder nach Ablauf der Zeit weniger als der Gegner, der verliert.
Grafisch ist das Spiel, wie auch Guilty Gear, etwas überdreht. Nicht nur die Figuren sind mit Rittern und Piraten voller Schnallen und Nieten etwas eigen, sondern auch die Arenen sind nicht gerade der obligatorische Hinterhof oder die vielbefahrene Straße. Battle Fantasia geht sogar noch einen Schritt weiter und präsentiert sich mit sehr vielen Ornamenten und somit fast schon kitschig überladen. Es passt aber ganz klar zum Flair des Pseudo-RPG. Die einzelnen Figuren und Arenen wurden wunderschön in 3D gestaltet und wirken dennoch wie ein 2D-Spiel. Die Animationen der Figuren sind sehr flüssig und ebenfalls überzeugend.
Vorallem die lieblichen Details stechen immer wieder hervor und sind eine wahre Wonne, tragen diese doch auch ungemein zur Persönlichkeit eines jeden Charakters bei. Nehmen wir zum Beispiel Marco, einen kleinen Jungen. Er ist zu kurz um die Erwachsenen zu werfen, darum schubst er diese. Je nachdem gegen wen er gerade kämpft macht er das aber auch eine andere Art. Während er bei Coyori das knappe Röckchen lüftet und diese damit erst aus der Fassung bringt schlägt er bei Face beherzt in dessen Schritt, wodurch dieser sich kurzfristig die Hände an besagte Stelle hält und aufschreit. Jeder Angriff ist also bei jedem Kontrahenten immer etwas anders, was es so in kaum einem BeatemUp gibt.
Manchmal mag es allerdings zu japanisch wirken (Kulleraugen) oder auch etwas zu bunt, aber es gehört trotz diesen Punkten ohne Frage zu den schönsten Beat'em'Ups die es gibt, allem voran natürlich wegen der sehr vielen liebevollen Details.
Der Sound steht in nichts nach. Es geht durchaus nicht ganz so ruppig zu wie bei Guilty Gear, dennoch ebenso bombastisch. Die Sprachausgabe ist in japanisch (ob das außerhalb Japans so ist kann ich nicht sagen) und sehr klar und auch passend umgesetzt. Jede Figur wird durch die Stimme deutlich unterstrichen und entwickelt so neben den eigenen Bewegungen und dem Look nochmals etwas mehr Persönlichkeit. Es gibt allerdings auch die typisch japanischen Quitschstimmen, die nicht jedem gefallen.
Battle Fantasia ist ganz klar ein durchaus nettes Kampfsspiel und ein wirklicher Exot, was nicht nur durch den RPG-Touch kommt sondern auch durch die Tatsache dass das Spiel doch etwas rar gesät ist. zwar geht die RPG-Rechnung nicht in allen Punkten auf, aber der Versuch ist generell nicht als falsch oder schlecht zu werten. Wer die üblichen verdächtigen wie KungFu-Kämpfer, Amazonen und Boxer nicht mehr sehen kann darf sich hier gerne einmal mit Rittern, Piraten oder Fabelwesen austoben. Durchaus kaufen- und unterhaltenswert, wenn man kein Spiele-Epos erwartet.
