Contra: Shattered Soldier

Contra: Shattered Soldier - Wertungen, Meinungen und Reviews der Spieler

Durchschnittliche Bewertung

Anzahl der Leser-Meinungen

5




  09.08.2008

"For Deep Action Gamers"

Nachdem ich mich letzte Woche durch das Playstation 2 exklusive Neo Contra gekämpft habe war diesmal sein direkter Vorgänger an der Reihe: Contra: Shattered Soldier.
Auch dieses Spiel ist ausschließlich für Sonys PS2 erschienen, wer jedes Contra-Spiel in seiner Sammlung haben möchte kommt also um den Kauf einer PS2 nicht herum.

Aber zum Spiel selbst. Conta: Shattered Soldier ist im Gegensatz zu Neo Contra oder Legacy of War wieder ein klassischer Sidescroller, das gesamte Spiel wird grundsätzlich in der Seitenansicht gespielt. Wie für moderne Sidescroller üblich ist das Spiel trotzdem komplett dreidmensional und wartet mit einer Grafik- und Effektevielfalt auf die absolut beeindruckend ist. Jedoch sollte man sich deshalb nicht verleiten lassen die eigene Spielfigur auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen, da Shattered Soldier jeden auch noch so kleinen Fehler mit dem sofortigen Ableben bestraft. Der Schwierigkeitsgrad ist enorm, das Spiel gehört mit Sicherheit zu den schwersten Spielen seiner Art und wenn man wie ich kurz davor das vergleichsweise einfache Neo Contra gespielt hat sollte man sich warm anziehen. Es stehen einem eine nur sehr begrenzte Anzahl an Leben und Continues zur Verfügung, mir war es trotz meiner Contra-Vorbelastung nicht möglich auch nur einen einzigen Level auf Anhieb zu bewältigen. In Shattered Soldier kommt man nicht darum herum jedes Level und jede Situation im Spiel auswendig zu lernen und zu perfektionieren, ohne hartes Training und sehr gute Reflexe steht man bei diesem Spiel auf verlorenem Posten.

Zu Beginn des Spiels stehen einem die ersten vier Levels zur Auswahl aus denen man frei wählen kann, diese muss man alle meistern um Level 5 betreten zu können. Sollte man auch hier erfolgreich sein stellt sich die Frage wie gut man in den fünf Levels abgeschnitten hat, weiter zu Level 6 geht es nur wenn man ein Durchschnittsranking von A oder S erreicht hat. Das Ranking-System ist übrigens im Grunde das gleiche wie in Neo Contra. Um ein möglichst gutes Ranking zu erhalten ist es wichtig so viele Gegner wie möglich auszuschalten um 100% zu erreichen, Abzüge gibt es dafür für jedes verlorene Leben (2% pro Lebensverlust) sowie für jedes im Level verwendete Continue. 10% Abzug wenn man es bis zur Mitte des Levels geschafft hat und auch dort weiterzuspielen will. Möchte man diesen hohen Abzug in der Wertung vermeiden ist es ratsam das komplette Level von vorne zu beginnen und zu hoffen dass es diesmal besser läuft. Continues gibt es lediglich drei im Spiel, diese werden im Gegensatz zu den verfügbaren Spielerleben niemals erhöht. Man startet mit drei Leben pro Spielfigrur, ab einem mir unbekannten Zeitpunkt wird die Anzahl der verfügbaren Leben dauerhaft auf vier erhöht, was die Sache nur unwesentlich einfacher macht.

Es gibt im Spiel nur eine sehr begrenzte Auswahl an Waffen, die einem von Beginn an zur Verfügung stehen und nicht verloren werden können. Es handelt sich dabei um lediglich drei unterschiedliche Waffen mit jeweils einem sekundären Fehermodus. Da wäre zum einen das Standardmachinengewehr das als Sekundärfunktion eine Kugel erzeugt die eine Salve von Geschossen in alle Richtungen abfeuert. Die zweite Waffe ist der Flammenwerfer mit bekanntermaßen kurzer Distanz, der in seiner Sekundärfunktion allerdings einen Feuerball verschießt der nicht nur äußerst durchschlagskräftig ist sondern auch noch alle Gegner und Objekte im Spiel durchdringen kann. Außerordentlich nützlich und meine Lieblingswaffe im Spiel. Zu guter Letzt hat man noch einen Minenwerfer, der Minen verschießt die sich am Boden entlangbewegen und alles sprengen was ihnen dabei in den Weg kommt. Diese Waffe hat eine äußerst nützliche Sekundärfunktion, sie verschießt mehrere kleine, zielsuchde Raketen mit überraschend hoher Durchschlagskraft. Auch diese Waffe ist in vielen Stellen des Spiels unverzichtbar.
Sonderwaffen gibt es im Spiel keine, weder selbst steuerbare Fahrzeuge, stationäre Geschütze oder Smartbomben. Das komplette Spiel muss mit diesen 3+3 Waffen beendet werden.
Als Entschädigung gibt es dafür eine Fahrt mit einem Motorrad, einem Zug und einem Snowboard, einen Flug auf den Tragflächen des eigenen Flugzeugs, einer abgefeuerten Langstreckenrakete und einem kleinen Propeller, für Abwechslung ist also trotz allem gesorgt.

Das Spiel ist zwar außerordentlich schwer, dafür ist es aber auch sehr kurz. Der Durchschnittsspieler würde etwa 45 Minuten brauchen es zu beenden, Anfänger etwa eine Stunde (sofern sie es beenden könnten) und Profis werden weniger als eine Dreiviertelstunde benötigen.

Zu den Levels.
Die Levels sind außerordentlich kurz aber dafür überaus sehenswert und originell, ständig wechselt die Ansicht oder der Schauplatz, kaum raste man noch mit einem raketengetreibenen Snowboard kämpfend einen Hang hinunter, schon hangelt man sich ganz im Stil von Contra 3 (Super Probotector, SNES) Sprossen entlang um mit seinem Flammenwerfer Rieseninsekten abzuwehren. Zwar ist das Spiel in vielen Situationen sehr originell, der Nostalgiefaktor für Fans der Serie ist aber ebenfalls sehr groß. Sehr oft gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten der Serie, wie zum Beispiel mit einer bekannten Riesenschildkröte aus Contra 3, der kultigen Festung die schon seit dem ersten Teil immerwieder einen Auftritt in den Spielen hat, oder dem serientypischen Gegner Red Falcon. Bis zum Ende des Spiels bleibt Shattered Soldier höchst abwechslungseich und originell, mein persönlicher Favorit ist dabei Level 5, welches mit einem wirklich hörenswerten Technoremix der Lieder aus dem ersten Teil aufwartet. Die zweite Hälfte des Levels besteht ausschließlich aus einer Aneinanderreihung von Bosskämpfen, Level 6 konfrontiert den oder die Spieler ebenfalls unentwegt mit einem übelgelaunten Miniboss. Level 7 ist wie in Neo Contra ausschließlich dem Endboss vorbehalten. Meiner Meinung nach hätten es etwas längere Levels sein können, da man auch in den ersten vier Levels nur selten einen längeren Weg zurücklegen muss um sofort wieder gegen irgendein riesiges Monster, einen Roboter oder Ähnliches zu kämpfen.

Die Soundeffekte sind gut und die Musikuntermalung ist vorbildlich, Shattered Soldier ist eines der Spiele bei denen mich die Musik bereits beim übercoolen Intro begeistert und diesen Level das ganze Spiel über hält. Die Technomusik ist allgegenwärtig und hält den Adrenalinlevel hoch genug um der Action gerecht zu werden.

Es gibt neben der Erhöhung der Lebensanzahl auch sonst eine Menge freizuspielen. Wie in Neo Contra kann man mit den eigenen Erfolgen früher oder später 6+1 Trainingslevels, eine Artworkgalerie und Hintergrundinformationen freispielen. Außerdem kann man sich die vier erreichbaren Endvideos jederzeit wieder ansehen wenn man sie einmal freigespielt hat und es gibt die bekannten Warrecords, in denen man sich allerlei Statistiken ansehen kann.
Es gibt in Shattered Soldier lediglich zwei Schwierigkeitsgrade die sich eigentlich nicht besonders viel nehmen. Der Standardschwierigkeitsgrad im Spiel ist Normal, sollte man in den Optionen jedoch Einfach wählen hat man zwar sagenhafte 30 Leben zur Verfügung, man kommt jedoch niemals über die ersten fünf Levels hinaus. Da das sowieso nur mit einem Ranking A oder S (100%) Level 6 betreten kann muss man sowieso schon sehr gut spielen. Am allgemeinen Schwierigkeitsgrad der Levels ändert sich trotz allem nichts.

Trotz der negativen bzw. durchschnittlichen Kritiken in diversen Zeitschriften ist Contra: Shattered Soldier meiner Meinung nach eines der besten Spiele der Contra-Serie die ich je gespielt habe, ich halte es sogar für möglich dass es das beste überhaupt ist. Nichteinmal Cotra Hard Corps (Probotector MD) oder Contra 3 (Super Probotector SNES) haben mich dermaßen begeistert. Ausnahmsweise habe ich praktisch garnichts auszusetzen, wenn ich mit der Lupe suchen müsste würde ich aber einige recht peinliche Tipp- und Übersetzungsfehler sowie die sehr kurzen Levels beanstanden. Davon abgesehen ist das Spiel aber ein absoluter Pflichtkauf wenn man auf Contra, oldschoolige Sidescroller oder einfach nur auf hammerharte Actiongames steht.
Von mir gibt es eine klare Emfehlung und ich kann euch nur raten euch sofort irgendwo nach diesem Schatz in DVD-Form umzusehen, es lohnt sich.
Ausnahmsweise und auf besonderen Wunsch gibt es diesmal zum erstenmal in meinen Reviews/Rezensionen eine Wertung.
Ich gebe dem Spiel aufgrund der erwähnten kleinen Mängel folgende Wertung: 9 / 10 Punkte.

  22.11.2006

Update einer Ballerspiel-Legende

Bereits der Name „Contra“ an sich lässt Videospieler, die dem Actiongenre verfallen sind, aufhorchen. Bereits zu Zeiten der 16-Bit-Konsolen wie Super Nintendo und Sega Mega Drive erlangten Versionen Anfang der 90er-Jahre legendären Ruhm. Wenn ich mich recht erinnere . korrigiert mich bitte, sollte ich völlig falsch liegen – war „Contra“ der Name der Importversionen, die europäische Fassung wurde bekannt unter dem Namen „Super Probotector“ bzw. „Probotector“. Jedenfalls - machen wir es kurz – erschien im Jahr 2003 das Playstation-2-Spiel „Contra – Shattered Soldier“, was frei übersetzt werden könnte mit „schwer mitgenommener Soldat“ oder so ähnlich. Konami wagte sich an diesen PS2-Ableger und konnte sich dessen sicher sein, dass die Erwartungen der Fangemeinde angesichts der glorreichen Erfolge der Vergangenheit riesengroß waren. Die gute Nachricht gleich vorweg: wir haben es tatsächlich mit einem sehr gelungenen Ballerspiel zu tun, welches nahezu alle Shooter-Fans zufrieden stellen sollte. Es gibt nicht wirklich etwas Schwerwiegendes, was man den Entwicklern dieses Actionkrachers vorhalten könnte, bis auf Kleinigkeiten, auf die ich natürlich später noch eingehen werde. Trotz unterschiedlicher einstellbarer Schwierigkeitsstufen solltet Ihr Euch – traditionsgemäß bei Shootern – allerdings darauf gefasst machen, dass Eurem Nervenkostüm einiges abverlangt wird: die Anforderungen sind hoch, sehr hoch sogar und einige (oder auch sehr viele) Neustarts werdet Ihr definitiv in Kauf nehmen müssen, aber – das ist das Erfreuliche – selten haben wir das Gefühl, Opfer überaus unfairer Passagen zu sein. Als weiteres Bonbon wird uns zudem ein Zweispielermodus spendiert, was bei Shootern ja nun wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist.


Lasst Euch auf jeden Fall durch den sehr schweren Einstieg nicht abschrecken: aller Voraussicht nach werdet Ihr zu Beginn mit Frustelementen nur so bombardiert und kommt zunächst so gut wie gar keinen Schritt weiter, sterbt unzählige Bildschirmtode. Nach einer etwas längeren Eingewöhnungsphase erkennen auch die „Normalsterblichen“ unter uns, dass eine reelle Chance besteht, doch den entsprechenden Level zu meistern. Sehr zu empfehlen – nicht nur Anfängern oder Genre-Gelegenheitszockern – ist der intensive Besuch des Trainingsmodus: hier können wir (vergleichsweise) in Ruhe, uns mit der sehr komplexen Steuerung, sich den daraus ergebenden Möglichkeiten und speziell den variantenreichen Angriffstechniken widmen und möglichst perfektionieren. Tut Euch selber den Gefallen und begebt Euch – trotz aller Neugier auf das hauptsächliche Abenteuer – in das Training, ansonsten erlebt Ihr unangenehme erste Spielstunden mit diesem hammerharten Game.


Der absolute Clou ist – wie schon bei den Urversionen von „Contra“ – der Zweispielermodus: dieser bietet uns keine lediglich nettgemeinten Zusatzszenarien, in denen wir uns gegenseitig die Rübe wegballern, sondern – und das ist einfach großartig – tatsächlich die Möglichkeit, das gesamte (knackig-schwere) Abenteuer zu zweit anzugehen, sozusagen im Kooperations-Modus. Dies sorgt natürlich dafür, dass dieses schwere Ballerspiel nicht nur erheblich abwechslungsreicher und unterhaltsamer wird, sondern die Bewältigung der fordernden Missionen etwas – aber eben nur „etwas“ – leichter fällt. Fakt ist, dass sich dieses Ballerspiel auch darauf „eingestellt“ hat und die Bossgegner im Zweispielermodus mit höherer Lebensenergie ausgestattet sind. Hier wurde offensichtlich sehr genau nachgedacht. Wir ballern uns zu zweit somit nicht im Splitscreen-Modus (geteilter Bildschirm) durch die Level, sondern sind gemeinsam auf einem „Screen“ unterwegs. Zwei Gleichgesinnte – und damit auch Leidensgenossen – wird dies über Wochen, wen nicht sogar Monate motivieren und selbst nach Jahren ist es gut möglich, dass dieses Game dann wieder hervorgekramt wird. Was somit auch für einen sehr hohen Wiederspielwert spricht.


Bestreiten wir „Contra – Shattered Soldier“ alleine – und davon sollten wir grundsätzlich ja erst einmal ausgehen – so haben wir die Wahl zwischen einem männlichem Helden und einerweiblichen Amazone, mit der wir uns in der Folgezeit durch sieben Spielabschnitte ballern werden. Unterschiede zwischen den beiden Protagonisten gibt es nicht, sie laufen und springen somit gleich schnell und verfügen auch über das absolut identische Waffenarsenal. Wir greifen im Laufe des Abenteuers auf drei unterschiedliche Waffensysteme zurück, zwischen denen wir nach Belieben hin- und herschalten können. Im Nahkampf bietet sich dabei der Flammenwerfer an, aus größerer Entfernung das Maschinengewehr und schließlich freut sich der Actionfan über einen Granatwerfer, welcher seine todbringende Fracht dem Feind entgegenrollen lässt. Jede Wumme verfügt darüber hinaus über eine Sekundärfunktion, welche durch das Gedrückt-Halten der jeweiligen Aktionstaste erfolgt: Feuerbälle und Zielsuchraketen bringen frischen Wind ins Gameplay. Shooter-Freaks werden möglicherweise mehr als nur dezent darüber enttäuscht sein, dass es massig weitere Extras nicht einzusacken gibt, zum Beispiel wird die in diesem Genre nur zu gern zur Anwendung kommende Smartbombe hier nicht gezündet. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Möglichkeiten, den Feind zu zerbröseln, variantenreich sind und auch einiges an Übung erforderlich machen. Wer das Handling nicht blitzsauber beherrscht, geht hier gnadenlos unter und wird unzählige Bildschirmtode erleiden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


Die Action ist erwartungsgemäß sehr hoch und das Spieltempo überaus flott, so wie es sich eben für einen anständigen Shooter gehört. Was die überwiegend horizontal scrollenden Level – nur ab und an schwenkt die Kamera in eine 3D-Perspektive um, so (natürlich) bei mächtigeren Feinden, die uns dann in Großaufnahme präsentiert werden - so interessant macht, ist dabei vor allem die Art der Gegner, die uns regelmäßig voller Heißhunger erwarten: ein Zwischengegner nach dem anderen erweist sich die Ehre, so dass wir kaum zum Luftholen kommen, dabei gibt es die sogenannten Standard-Gegner so gut wie gar nicht, jeder Level wird von völlig unterschiedlichen Spezies bevölkert. Das Design der Schauplätze ist dabei angenehm abwechslungsreich gestaltet worden, so ballern wir uns beispielsweise durch glitschige Alien-Dungeons, ausgebombte Großstädte und düstere Laboratorien: die Endzeitstimmung ist dabei allgegenwärtig. Nicht nur zu Fuß sind wir unterwegs, zwischendurch schwingen wir uns auf ein Hover-Bike oder düsenbetriebene Snowboards oder hängen an überdimensional großen Raketen, während wir den Feind bekämpfen. Langeweile ist somit hier definitiv ein Fremdwort, kaum ein (größerer) Feind gleicht einem anderen und dies sowohl in punkto Aussehen als auch Art der Taktik, mit denen diese zu bekämpfen sind. Insbesondere die zahlreichen Zwischengegner sind quasi das Salz in der Suppe, diese werden originell und gleichzeitig spektakulär in Szene gesetzt. Einfach klasse.


Wie mehrfach erwähnt, ist dieser Shooter allererster Kajüte beileibe nichts für Weicheier. Der Schwierigkeitsgrad ist trotz der anwählbaren unterschiedlichen Stufen hoch bis sehr hoch. „Leicht“ und „mittel“ unterscheiden sich dabei im Übrigen lediglich durch die Anzahl an zur Verfügung stehenden Leben und Continues: auf der niedrigste Stufe erhalten wir zehn Leben und neunundneunzig Continues, auf der mittleren nur noch drei Leben und vier Continues. Die Anforderungen und somit die Verhaltensweisen, die Anzahl und der Grad der Aggressivität der Feinde bleiben dabei aber gleich, also knackig schwer. Wer den Bogen nicht raus hat und weder über Talent und Ausdauer noch über stahlharte Nerven verfügt, der kommt trotzdem nicht weiter, das Erblicken des Abspanns wird dann eine Illusion bleiben. Erschwert wird uns ein Vorankommen zusätzlich auch noch dadurch, dass es nicht möglich ist, zwischendurch zu speichern. Ja, Ihr habt richtig gelesen: nicht ein einziges Mal ist es uns erlaubt, irgendwo in diesem sieben Level umfassenden Shooterspektakel abzuspeichern. Das ist brutalhart. Als kleiner Trostpunkt mag da vielleicht angeführt werden, dass durch die (sicher zahlreiche) erfolglosen Versuche „immerhin“ einige Extras freigeschaltet werden, so lockt unter anderem ein Blick in die Historie der legendären Contra-Serie“.


Grafik und Soundkulisse sind satt, gar keine Frage. „Exorbitant gut“, „überragend“ oder „bombastisch“ wäre aber übertrieben. Die geballte Action vorwiegend in 2D zu präsentieren ist gar nicht mal verkehrt, schadet zumindest nicht der Übersichtlichkeit. Die 128-Bit-Power der PS2 wird hier deutlich, noch nie zuvor sah ein „Contra“ so prickelnd aus wie hier. Die Schauplätze sind detailreich gezeichnet, die Gegner originell und sehr schön modelliert, Spezialeffekte in diesem Action-Inferno gibt es ohnehin bis zum Abwinken. Auch der Grad der Abwechslung im Hinblick auf die grafische Gestaltung der einzelnen Spielabschnitte, ist ein weiterer Trumpf dieses PS2-Games. Dabei bleibt die Grafik trotz der mächtigen Action konstant flüssig, was eine echte Meisterleistung darstellt. Ein 60-Hertz-Modus fand ebenfalls Berücksichtigung, selbst deutsche Bildschirmtexte – wenn sich auch die Bedeutung solcher bei einer Ballerorgie wie dieser hier im Rahmen hält – dürfen wir erblicken. Die krachenden Metal-Klänge und Techno-Rhythmen unterstreichen das düstere Hightech-Design der Level sehr gut, auch die Soundeffekte tragen zur dichten Atmosphäre bei. Surroundklänge einer entsprechenden Anlage werden netterweise auch unterstützt, sehr schön.


Der exklusiv für die PS2 erschienene Titel „Contra – Shattered Soldier“ ist für Fans knallharter Shooter ein Pflichtkauf. Da führt kein Weg daran vorbei. Traditionsgemäß werden Neulinge und auch Gelegenheitszocker null Chance haben, es sei denn, dass diese bereit sind, hunderte Bildschirmtode zu erleiden, ohne die Flinte ins Korn zu werfen. Nicht vergessen: ein Speichern ist während des gesamten Abenteuers nicht möglich, sämtliche sieben Level müssen am Stück durchgezockt werden! Was allerdings anfangs unmöglich erscheint, entpuppt sich aufgrund der stets ansteigenden Lernkurve als durchaus machbar und motivierend. Trotz anfänglicher Frusterlebnisse en masse wird mit zunehmender Spieldauer deutlich, dass durch den adäquaten Gebrauch der Waffensysteme und mit der richtigen Spieltaktik eben doch nicht nur kurzfristige Erfolge zu erzielen sind. Und genau das sorgt nach erstem Frust für Motivation und immer mehr Lust. Die komplexe Steuerung vermittelt einen sehr hohen Anspruch, bietet ein variantenreiches Gameplay, erfordert aber auch eine längere Eingewöhnungsphase. Der Trainingsmodus schafft diesbezüglich Abhilfe und ist jedem „Nicht-Profi“ wärmstens zu empfehlen. Die Präsentation ist sowohl im Hinblick auf Grafik als auch Soundkulisse gelungen, Gleiches gilt für die dynamische Kamera, welches bei der Konfrontation mit mächtigen Feinden heranzoomt und in die 3D-Ansicht wechselt. Speziell die originellen und zugleich furchterregenden Zwischengegner sind das Sahnestück dieser Ballerorgie. Meine Spielspaßwertung für diesen Kracher beträgt somit sehr gesunde 81%.




PLUS --> Brachiale Action mit einem Feuerwerk an Spezialeffekten, teils riesige und zudem originelle Gegner, variantenreiches Gameplay durch anspruchsvolle Steuerung, sehr interessante Spielumgebung, zwar ultraschwer aber nie unfair, hochmotivierender 2-Spieler-Koop-Modus


MINUS --> Hammerharte Anforderungen eher nichts für Normalsterbliche, kein Zwischenspeichern im gesamten Abenteuer möglich, größtenteils aus nicht mehr ganz zeitgemäßer 2D-Perspektive, komplexe Steuerung erfordert ausgiebiges Training

  16.09.2003

Old School-Spiel im modernen Gewand!

Erfahrene und alteingesessene Videospieler werden sich mit Freude an die alten „Probotector"-Spiele erinnern. Mit „Contra: Shattered Soldier" kommt jetzt der erste Next-Generation-Teil der Serie unter seinem original Namen auf den Markt.

Nach zwei völlig missglückten Comeback-Versuchen auf der Playstation 1 zeigt „Contra" jetzt endlich wieder wie es richtig geht.

Ihr entscheidet euch anfangs für einen von 2 Charakteren (Kampfmaschine Bill Rizer und Cyborg-Partnerin Lucia), die sich jedoch nur äußerlich unterscheiden. Dann kann es auch schon losgehen. Ihr habt anfangs die freie Wahl zwischen 4 Levels, habt ihr alle geschafft, winkt der fünfte und letzte Level.

Der Spielablauf ist ganz klassisch in 2D gehalten, das heisst ihr bewegt euch von links nach rechts (ab und an auch mal nach unten oder oben) und ballert alles weg, was sich euch in den Weg stellt. Zur Auswahl stehen mit Maschinengewehr, Flammen- und Granatenwerfer nur 3 Waffen. Diese reichen jedoch völlig aus und verfügen alle über unendlich Munition. Zwischenzeitlich seid ihr übrigens auch auf einem Snowboard, einem Motorrad oder in der Luft unterwegs. Innovation wird bei dem Spiel groißgeschrieben.

Eines muss man deutlich sagen: „Contra" ist alles andere als leicht. Von allen Seiten stürmen die Gegner auf euch ein und an jeder Ecke wartet ein dicker Endgegner auf euch, der nur mit der richtigen Taktik zu bezwingen ist, es ist also viel Übung vonnöten. Dafür habt ihr zwei Schwierigkeitsgrade zur Azswahl. Auf „Einfach" habt ihr jeweils 8 Leben und 99 Credits. Selbst die ungeübtesten Spieler sollten so in der Lage sein, das Spiel durchzuspielen. Auf „Normal" habt ihr dann plötzlich nur noch 5 Credits mit jeweils 3 Leben, zusätzlich ist das Spiel am Ende noch ein wenig länger. Wer das Spiel auf diesem Schwierigkeitsgrad durchzockt, kann sich wirklich etwas einbilden.

Grafisch ist das Spiel beeindruckend. Extrem wuchtige Explosionen, tolle Hintergründe und super aufwändig inszenierte Endgegner können wohl wirklich jeden Spieler beeindrucken. Dazu läuft das Spiel auch bei vielen Gegnern gleichzeitig auf dem Schirm stets flüssig. Der Sound gibt sich dagegen unspektakulär, passt jedoch zum Spiel und nervt zu keiner Sekunde.

Fazit: Freunde alter Spielkonzepte werden „Contra" lieben. Klassisches 2D-Gameplay gepaart mit bombastischer Action machen das Spiel zum absoluten Klassiker. Richtig viel Freude macht es auch, zu zweit mit einem Freund gleichzeitig die Levels zu spielen. Ich habe wirklich viel von „Contra" erwartet, meine Erwartungen wurden jedoch noch einmal deutlich übertroffen, dieses Spiel rockt.

  07.02.2003

Probotector / Contra - gut wie nie zuvor!

Moin Freaks! Kann mich Kai Müller eigentlich in allen Punkten anschließen - bis auf einen! Es ist und war immer GERADE der hohe Schwierigkeitsgrad, der Contra/Probotector so interessant gemacht hat! Wer die Spiele-Reihe kennt, weiß wovon ich spreche. Man ist z.B. bei einem wichtigen Level-Endgegner gelandet, die schwitzenden Hände halten zitternd das Game-Pad... man hat ihm schon stark zugesetzt und wird von allen Seiten beballert - WAAAH!! Das ist einfach DER Kick :-)
Diese Hektische mochte ich schon immer an Contra.

Doch zurück zum Anfang. Wer kennt sie nicht, die legendäre Probotector-Reihe für Game Boy, Mega Drive oder Super Nintendo!? In Amerika und Japan unter dem Titel "CONTRA Mission" verkauft, spielt man einen Soldaten, der sich durch eine Schar von Alien-Soldaten (US-Version) bzw. Robotern (deutsche Version) von links nach rechts ballern muss.
Bei "CONTRA: Shattered Soldier" wurde das bewährte Spielprinzip mit neuester Technik kombiniert - das Ergebnis haut den eingefleischten Action-Fan von den Socken! Absolut flüssiger Spielablauf und so gut wie keine Ladezeiten!

GRAFIK: 90% - Selbst wenn der Bildschirm von Gegner nur so wimmelt, was eigentlich immer der Fall ist, ruckelt das Spiel nicht. Es wurde, genau wie bei den alten Teilen auch, wieder extrem viel wert auf die End- bzw. Zwischen-Bosse gelegt! Die Monster sind einfach der Hammer!

SOUND: 90% - Es kracht und explodiert, wo man nur hingeht. Astrein. Dazu noch die Metal-/Techno-Mischung à la Rob Zombie. Herrlich :o)

FAZIT: Spielspaß 99%! - Entweder man beißt sich durch oder man gibt gleich im ersten Level auf. Contra ist eben nichts für Golf- oder Angler-Simulationsliebhaber. Ich mochte diese Spiele schon immer und kann jedem nur ein Probespielen empfehlen!

  01.02.2003

Old school immer noch cool ( Japan Import Test )

Softcore gamer aufgepasst, die legendäre Contra-Reihe (bei uns auch als "Probotector" bekannt) ist zurück!
Obwohl Ihr euch in bester Jump'n Gun Manier nur in 2 Dimensionen bewegt, handelt es sich bei "Shattered Soldier" um eine komplette 3d-Engine, die allerlei Kameraschwenks und Sichtwechsel ermöglicht. Wahlweise könnt Ihr allein oder zu zweit kooperativ den Kampf gegen Aliens und Roboter aufnehmen. Waffen werden aber nicht mehr aufgesammelt, sondern Ihr seid von Anfang an in Besitz von Machinegun, Flammenwerfer und Granatwerfer, zwischen denen jederzeit gewechselt werden kann. Zusätzlich hat jede der 3 Waffen noch eine alternative Schussfunktion (z.B. zielsuchende Raketen), die durch Gedrückthalten der O-Taste aufgeladen wird. Die Smartbombs wurden leider gestrichen.

Geblieben ist hingegen der sehr hohe Schwierigkeitsgrad. Für diejenigen, die die Serie nicht kennen: Selbst die Berührung der kleinsten feindlichen Fliege rafft euren Super-Söldner dahin. Sind alle Leben aufgebraucht, gilt es den Stage vom Anfang oder, sofern ihr sie bereits erreicht habt, auch der Mitte zu beginnen. Massig fiese Zwischen- und Endgegner erschweren euch dabei das Überleben, bis ihr die komplexen Angriffsmanöver durchschaut habt, sterbt ihr 1000 Tode. Selbst der easy mode (mit 8 Leben, 99 Continues) fordert schnelle Reaktionen und einen kühlen Kopf. Zur Entschärfung könnt ihr jedoch im Trainingsmodus (mit ausreichend Leben) einen Großteil der Level üben, um in der richtigen Kampagne nicht ganz so alt auszzusehen.
Enttäuschend ist leider der Umfang, der insgesamt nur 6 Level + 1 Bosslevel umfasst. Hinzu kommt, dass man, um überhaupt in den Genuss der letzteren Level zu gelangen, das Spiel schon in- und auswendig kennen muss, da sie nur im normal mode (2 Leben, 3 Continues) und mit guten Endratings zu erreichen sind. Also üben, üben, üben!

Als Fan des alten Contra 3 (SNES) bin ich von Shattered Soldier begeistert. Bestes old school Gaming aus alten Tagen, aufwendig serviert mit tollen Effekten, coolem Monsterdesign, vielen Ansichtswechseln und nicht zuletzt dem genialen Hardrock und Techno Soundtrack. Trotz des unglaublich harten Schwierigkeitsgrads ist es motivierend die Attacken der vielen Bossgegner zu analysieren und auswendig zu lernen, um die Mission mit möglichst perfektem Rating zu beenden. Wirklich ärgerlich, dass es nicht für mehr als 6 Level gereicht hat.

Fazit: "Contra: Shattered Soldier" stellt eine perfekte Mischung aus traditionellem Gameplay und moderner Grafik dar. Wegen etwas magerem Umfang und hohem Schwierigkeitsgrad für Neulinge nur bedingt zu empfehlen, für Retro und Action Fans aber eine Offenbarung. Dieses Game rockt!

Seite 1 von 1




Details zum Spiel

Hersteller:
Konami
Entwickler:
Konami
Genre:
Shoot'em Up
Release:
14.2.2003
Plattformen:
Playstation 2
Spieler:
1 bis 2
Multiplayer:
Ja
Features:
107 KB Memory Card, 50/60 Hertz
USK:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG

Weitere hilfreiche Artikel